Fahrradmonteur prüft Fahrrad

Fahrradwerkstatt © ADFC NRW / Ludger Vortmann

Frühjahrscheck fürs Fahrrad

Pünktlich zum Frühlingsstart führen die Werkstätten der Fahrradläden Wartelisten. Wer sein Fahrrad von einer Fachwerkstatt überprüfen lassen möchte, sollte sicherheitshalber bei mehreren nachfragen. Oft gibt es auch Repair- und Selbstlern-Cafés.

Wer sich den Frühjahrs-Check selbst zutraut, kann nach der folgenden ADFC-Prüfliste vorgehen:

Schnell-Check: Frühlingsfittes Fahrrad

1.     Fahrrad putzen

2.     Fahrradkette reinigen und schmieren

3.     Fahrradreifen aufpumpen

4.     Kabel und Reifen auf Korrosion prüfen

5.     Fahrradbremsen checken

6.     Alle Verschraubungen auf guten Halt prüfen

7.     Reflektoren und Beleuchtung funktionstüchtig

8.     Probefahrt machen

Fahrradreinigung: Erst Rad, dann Kette

Unter dem Staub und Schmutz der vergangenen Fahrradsaison sind manchmal Schäden verborgen. Daher steht als erstes das Fahrradputzen an. Dabei kommen Wasser, Spülmittel und Lappen oder mit einem speziellen Fahrradreiniger aus der Sprühdose zum Einsatz. Hochdruckreiniger an der Tankstelle sind zwar praktisch, können aber die Radlager beschädigen. Eine alte Zahnbürste reinigt kniffligere Stellen. Insbesondere sollten auch die beweglichen Teile wie Federgabel, Laufräder, Seitenständer und Innenlager gesäubert werden. Nach der Reinigung wird das Fahrrad mit einem weichen Tuch gut abgetrocknet.

Wer sich die Finger nicht schmutzig machen möchte, zieht zur Reinigung der Fahrradkette Gummihandschuhe an. Dafür Kettenreinigungsmittel aufsprühen, einwirken lassen und die Kette mehrere Runden durch einen alten Putzlappen ziehen bis sie vom gröbsten Schmutz befreit ist. Danach Kettenfett an der Innenseite der Kette auf jede einzelne Lasche tröpfeln. Dabei ist es wichtig, dass kein Öl auf Felgen und Bremsbelege gelangt. Ausgeleierte Ketten können reißen und zu Schäden an der Zahnradkassette führen, die für das Schaltverhalten wichtig ist. Daher mit einem Kettenprüfer checken, ob die Kettenglieder verzogen sind.

Reifen: Luftdruck und Abstand zu Bremsen prüfen

Sobald das Rad sauber ist, sollten zunächst alle Schalt- und Bremskabel nach Rissen und Korrosion abgesucht werden, danach die Felgen. Meist ist auch zu wenig Luft in den Reifen. Wie viel Bar auf den Reifen gehört, lässt sich seitlich auf der Flanke des Radmantels ablesen. Bei Alltagsrädern sind es in der Regel zwischen 3,5 und 4,5 Bar. Laufen die Reifen rund oder eiern sie? Dies kann man gut an den Bremsen erkennen. Ist der Abstand zwischen Bremsen und Reifen immer gleich, ist alles in Ordnung. Wenn eine größere Acht den runden Lauf stört, muss in der Regel die Fachwerkstatt ran, denn die hat Spezialwerkzeug. Grundsätzlich gilt:

Bremszüge und Bremsklötze kontrollieren

Nun die wichtigste Frage: Funktionieren die Bremsen? Wenn sich der Griff der Bremse mühelos bis zum Lenker durchdrücken lässt, ist das Spiel zu groß. Optimieren lässt sich das mit Rändelschrauben am Bremsgriff und am Bremskörper. Eventuell muss auch der Bremszug angezogen werden. Die Bremsklötze zu überprüfen, ist überlebenswichtig. Sind beispielsweise die Querrillen auf der Innenseite der Bremsklötze nicht mehr zu erkennen, gehören sie gewechselt. Tipp: Mit einer Nagelfeile oder grobem Schmirgelpapier lassen sich Bremsklötze nach der Winterpause einfach von Bremsstaub befreien. Für die Reinigung und Wartung von Scheibenbremsen finden sich auch im Internet, z.B. auf YouTube, hilfreiche Videos mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

Beleuchtung muss intakt sein

Fahrräder müssen im Verkehr ihren Dienst zuverlässig verrichten und der Straßenverkehrsordnung entsprechen. Erforderlich sind funktionstüchtiges Vorder- und Rücklicht. Reflektoren müssen vorn und hinten am Rad angebracht sein sowie an den Pedalen, damit sie durch die Beinbewegung sowohl von vorn als auch von hinten erkennbar sind. Vorgeschrieben sind auch durchgehende Reflexstreifen an jedem Laufrad oder alternativ zwei Speichenreflektoren.

Zum guten Schluss: Probefahrt

Vor der ersten Frühlingsfahrt müssen alle Schrauben fest angezogen sein. Dabei stellt man vor allem auch bei Kindern und Jugendlichen fest, ob die Höhe von Lenker und Sattel noch stimmen.

Lokale Händler durch Gutscheine unterstützen

Wer in diesen Tag ein Fahrrad kaufen möchte, sollte sich bei den Radhändlern am Ort erkundigen. Wegen der hohen Nachfrage sollte man sich auch Gedanken über ein alternatives Modell machen und auch ein gutes Gebrauchtes in Erwägung ziehen.

Termine zu Radtouren, Technik-Vorträgen oder Selbstlern-Werkstätten des ADFC unter https://touren-termine.adfc.de

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https://recklinghausen.adfc.de/artikel/fruehjahrscheck-fuers-fahrrad-1-3

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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